DIY Anleitung für einen gepflasterten Feuerplatz/Grillplatz

Hier findest du:

Wer träumt nicht davon seinen eigenen Feuerplatz zu haben und gemütlich am Feuer zu sitzen wann immer man möchte? Ich auf jeden Fall und zwar schon seit ich denken kann! Mit diesem Projekt habe ich mir einen langersehnten Traum erfüllt und obwohl es viel Arbeit war, die ich nur ungern wiederholen würde, bin ich doch absolut überrascht WIE toll er geworden ist!

Tatsächlich war er niemals so aufwendig geplant und ich hatte auch nicht die geringste Ahnung wie und was ich da mache, nur eine Idee, inspiriert durch Aufenthalte in den USA und zahlreichen Fotos auf Pinterest.
Besonders wichtig war es mir die vielen Pflastersteine, die ÜBERALL in meinem Garten verteilt waren und teilweise in der Erde lagen, nutzbringend zu verwenden, sie also im Sinne der Nachhaltigkeit wiederzuverwerten. Im 1. Schritt bedeutete dies, die hunderten Steine von altem Mörtel zu befreien. Das hat mir großes Mitgefühl und Respekt bezüglich der Trümmerfrauen nach dem 2. Weltkrieg eingebracht, denn diese starken Frauen haben mit alten Steinen das neue Deutschland aufgebaut. Hut ab! Doch wer Ressourcen schonen will muss eben auch mal die nicht so schönen Arbeiten in Kauf nehmen.

Das Ergebnis hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen! Heute genieße ich jeden Grillabend mit Freunden, Kastanien rösten im Herbst und gemütlich auf Fellen ums Feuer sitzen, wenn draußen die Landschaft durch Schnee vereist!

Hier geht’s weiter mit meiner DIY – Feuerplatz Anleitung für dich zum Nachbauen!

DIY Anleitung für einen gepflasterten Feuerplatz/Grillplatz

Schritt 1: Abbau der Altlasten

In meinem Fall waren das Teichfleece und Teichplane die der Vorbesitzer nicht ordnungsgemäß entsorgt und abgebaut hat -> ärgerlich!!!

Bild 1: Ich dachte nur ein kleines Stück Fleece, das war dann wohl ein Satz mit X...
Bild 2: Am Ende stand ich einen halben Meter in einem Krater - mein armer Garten!

Schritt 2: Aufarbeiten der Fläche

Da mein Garten im sandigen Brandenburg liegt, musste ich für die Flächenaufarbeitung nicht viel machen. Ich konnte einfach mit einem Rechen den Boden auflockern, dann glätten und loslegen.

Wenn bei dir im Garten der Boden nicht sandig ist, dann solltest du ein paar Säcke Sand auskippen und gleichmäßig an der Stelle verteilen an dem der Platz entstehen soll. Sandige Flächen helfen dabei die Steine relativ gleichmäßig in den Boden einzulassen. 

Bild 3: Der Boden ist gereinigt, geglättet und gelockert - Es kann losgehen!

Schritt 3: Anfangen zu Pflastern...

Der Anfang war tatsächlich mit am schwersten, denn ich musste 4 Steine finden die zusammen einen Kreis ergeben. Bei viereckigen Steinen ist das tatsächlich nicht so einfach.

Die ersten 4 Kreise habe ich bestimmt auch viermal angefangen und wieder abgebaut bis es optisch endlich gepasst hat. Wenn ihr noch nie gepflastert habt, so wie ich, dann müsst ihr während des Prozesses einfach immer wieder ausprobieren bis es euch gefällt.

Bild 4: Der Abstand zwischen den einzelnen Steinen sollte mindestens 1 cm, maximal 2-3 cm betragen. Achte darauf dass der Abstand möglichst gleichmäßig ist.

Damit die Kreise gleichmäßig aussehen (bei unterschiedlich geformten und langen Pflastersteinen ist das nicht so einfach) musst du garantieren, dass die Außenkante der neu angelegten Reihe gemeinsam abschließt. Das heißt: Bild 4 zeigt wie du es nicht machen solltest, denn die schwarzen Steine bilden an der Außenkante keinen gleichmäßigen Kreis, die weißen Steine der ersten halben Reihen sind zu dicht aneinander und sehen „gestaucht aus“. 
Keine Sorge, spätestens nach der 10. Reihe bist du Profi und kannst das im Schlaf 😉

Noch wichtig zu beachten ist, dass du die „beste/schönste“ Seite jedes Pflastersteins heraussuchst und diese als deine Oberseite wählst, damit am Ende die Trittfläche so glatt wie möglich ist. Und ja, das ist eine menge Arbeit!

Bild 5: Die zur Verfügung stehende Fläche sollte abgesteckt sein. Rechne damit, dass das Projekt bei einem Blumenmuster wie meinem, größer wird als gedacht!

Tipp: Wenn du die Fläche ganz genau planen musst, dann solltest du eine Probefläche anlegen (3-4 Reihen) und dann die Fläche hochrechnen.
Bei mir war ursprünglich der Platz als Kreis geplant, aber er wurde dann doch zu groß, so dass ich die letzten beiden Reihen weggelassen habe. Den blumigen Rand fand ich dann tatsächlich besser als meinen ursprünglichen Plan eines Kreises. Auch hier gilt es auszuprobieren und flexibel zu sein!

Bild 6: Markiere die Blumenspitzen und lege grob die Steine vor. Mit jeder neuen Reihe werden die vorgelegten Steine in das Gesamtbild eingegliedert.

Darauf muss du achten:

  • Gleiche Anzahl von Steinen in jedem „Blütenblatt“ auch wenn die Abstände zwischen den Steinen leicht variieren. Das heißt jedes Blütenblatt hat gleich viele Steine!
  • Die glatten Flächen der Steine immer nach oben!
  • Die Außenkante jeder Reihe muss gleichmäßig abschließen.
  • Nutze die Wasserwaage um mögliche Neigungen zu unterbinden! Wenn die Fläche zu groß wird, nehme dir einen geraden Balken als Verlängerung für die Wasserwaage zur Hilfe
  • Versuche große Leerflächen an den inneren Rundungen mit Hilfe von rundlich-geformten Steinen zu unterbinden. Die „Löcher dürfen nicht mehr als maximal 5 cm sein, sonst kann der Mörtel diese nicht füllen!
  • Für die „Blütenblatt-Spitzen“ sind kleinere Pflastersteine (ca. 1/4 der Größe) nützlich um die Flächen zu füllen. 
  • Sind die Steine unterschiedlich hoch und ragen in die glatte Fläche, musst du sie soweit eingraben, bis sie oben wieder eben liegen. 
Bild 7: Nutzt du unterschiedlich tiefe Steine wie ich, musst du diese mit zusätzlichem Sand nach oben bringen. In meinem Fall sind das die schwarzen kleinen Steine.
Bild 8: Nach und nach entstehen so die fertigen Reihen.
Bild 9: So sieht das ganze in Woche 5 aus. Tatsächlich habe ich täglich ca. 5 Std. an dem Projekt gearbeitet. Am Anfang eine Reihe pro Tag, später eine 1/2 Reihe pro Tag.
Bild 10: Die letzten beiden Reihen und mir gehen tatsächlich die Steine aus! Da bei ebaykleinanzeigen nichts zu kriegen war, musste ich in den Baumarkt um mir neue zu besorgen. Als Abschluss sahen die fast weißen Steine dann aber doch toll aus!

Schritt 4: Fläche versiegeln

Bild 11: So sieht ein fertig gepflasterter DIY Feuer/Grillplatz aus! *freu*

Ist das Ergebnis wie du es dir vorgestellt hast, oder wie in meinem Fall sogar noch besser :-), dann musst du die Fläche noch mit einem Fugenmörtel versiegeln. Das hat mehrere wichtige Gründe:

  1. Die Steine sind momentan noch locker und würden sich beim Betreten der Fläche wieder verschieben und die Reihen verzerren.
  2. Das Unkraut schießt aus den sandigen Fugen wie verrückt. Um eine glatte unkrautfreie Fläche zu bekommen musst du die Fugen mit einem Mörtel füllen.
  3. Ameisen und andere Tiere lieben die Fugen um dort ihre Nester zu bauen. Um die harte Arbeit möglichst viele Jahre genießen zu können, solltest du die Fugen mit einem Ameisen-undurchdringlichen Mörtel füllen.
    Jedoch sollte dieser wasserdurchlässig sein, denn sonst bilden sich nach dem Regen Pfützen. Durch ständige Feuchtigkeit würden sich Algen-& Bakterienablagerungen bilden, die auf Dauer den Platz stark verwittern.
Bild 12: Leider konnte ich während des Fugenbefüllens keine Fotos machen, weil alles sehr schnell gehen muss... so sieht das fertige Ergebnis aus.

Die Fugen müssen für das Befüllen mit dem Mörtel ca. 3cm tief sein. Für genauere Informationen unbedingt die Infos auf der Verpackung beachten! 

Letzen Endes öffnest du den Mörtel, kippst ihn auf die Fläche und befüllst mit Hilfe eines Besens (nimm dafür am besten einen alten, den kannst du danach nämlich wegwerfen) die Fugen. Du solltest versuchen zu vermeiden, dass zu viel Mörtel auf der Steinoberfläche landet, denn dort klebt er dauerhaft fest.
Am besten machst du diese Arbeit an einem warmen Sommertag, denn der Mörtel sollte mind. 24 Stunden nicht nass werden. Die Fläche darf während des Trocknens nicht betreten werden.
Am nächsten Tag bin ich dann doch auf die Fläche und den noch nicht ganz festen Mörtel, um mit einer Spachtel und einem Schlitzschraubenzieher den Mörtel von der Oberfläche abzukratzen. Das ging ganz gut! Dadurch bekam der Platz dann nochmal einen extra Glanz!

Tatsächlich ist der Geruch von dem mir gewählten Mörtel extrem chemisch und am Anfang hatte ich echt Sorge, dass das so bleibt, aber mit der Zeit verschwindet der Geruch dann doch. 

Schritt 5: Fläche einbetten

Bild 13: DIY Feuer/Grillplatz mit Umrandung

Die Gestaltung des Platzes liegt nun allein in deiner Hand. Ich wollte eine Vorrichtung für eine Lichterkette haben und ein Heilkräuterbeet das den Platz einrahmt. Zum Glück hatten mir meine Vorbesitzer unendlich viel Natursteine von ihrem früheren Gartenteich hinterlassen, so dass ich diese für ein mediterranen Garten nutzen konnte. 

Das Video oben zeigt den Platz wie er heute nach fast genau 3 Jahren aussieht.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß & Geduld beim Nachbauen! 


Falls du Fragen hast, schreib einfach ein Kommentar oder eine E-Mail, ich freue mich wenn ich dir weiterhelfen kann!

Liebe Grüße,

Deine Sabrina

So sieht der "Krishna-Platz", wie ich ihn getauft habe, heute aus.

Die Material-Liste:

Die Liste ist kurz aber hat es in sich!

  • Ca. 800 Pflastersteine (in meinem Fall schlichte Granit-Pflastersteine)
  • Ca. 200 Dunkle Naturstein-Pflastersteine 
  • Fugenmörtel (in meinem Fall 3 Packungen)
  • Eventuell Sand als Untergrundboden

Nützliche Hilfsmittel:

  • Sitzkissen & Sonnenschirm!
  • Faden/Band mit Befestigungsstange im Zentrum um einen Kreis abzustecken.
  • Wasserwaage, Holzstange als Verlängerung
  • Handschaufel und Garten-Harke
  • Eimer mit Sand für Untergrundverbesserungen und Angleichungen
  • Eimer für Pflasterstein Transport 
  • Gummihammer
  • Handbesen
  • Stielbesen

Hilfreiche Literatur:

Um dich ein bisschen einzustimmen und dir Hintergrundinformationen zu holen, kann ich dir dieses Buch empfehlen. Ich habe es als Anregung genommen, doch habe ich auf den vorgeschlagenen Trockenmörtel verzichtet und mich für einen Fugenmörtel entschieden. Ab Seite 57 hilft dir das Buch weiter:

Praxiserprobte Gartenprojekte Schritt für Schritt erklärt – Komet Verlag GmbH

Vielleicht findest du es ja bei booklooker.de

Meine Inspirationsquellen:

Seit Jahren bin ich ein absoluter Pinterest-Nerd und hol mir dort für alle meine Projekte Inspirationen und Anregungen. Hier habe ich dir die wichtigsten für dieses Projekt verlinkt.

Viel Spaß beim Stöbern!

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